Geschichte der Fotografie

Von der Camera obscura zum heutigen digitalen Lichtbild

 

Der Vorläufer der heutigen Kameras ist die Camera obscura

Die Camera obscura (lat. – dunkle Kammer) war ursprünglich ein mit einem Loch in der Wand abgedunkelter Raum.
Das Licht welches darin einfällt, projiziert auf der gegenüberliegenden Wand, aber nur bei einem ausreichenden kleinem Lochdurchmesser, ein Abbild der Außenwelt welches auf dem Kopf steht. Dieses Prinzip war schon bei Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) bekannt. Der Erste, der aber die richtig zu deuten wusste in ihrerer Funktionsweise, war Leonardo da Vinci (1452 bis 1519). Weiterentwickelt wurde die Camera obscura im 17. Jahrhundert zu einem transportablen Kasten.

In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts wurden die ersten wirklich nachweisbaren Experimente zum Fixieren des fotografischen Bildes von Claude Niépce und Joseph Nicéphore Niépce (um 1798) sowie auch Thomas Wedgwood (1799) durchgeführt.

Die erste Fotografie gelang.

Ab dem Jahre 1815 begann Joseph Nicéphore Niépce sich mit der Lithografie zu beschäftigen und ihm gelang es 1822 eine Direktkopie eines Lithographie-Porträts auf einer asphaltbeschichteten Zinnplatte. Ebenfalls versuchte er bereits seit 1816 mit der Camera obscura, Positivbilder auf verschiedenen Materialien zu bekommen. Er benutzte eine mit Asphalt, Jod und Silber beschichtete Kupferplatte und schuf die erst 1952 wieder aufgefundene, älteste erhaltene Heliographie ungefähr in den Jahren 1826 bis 1827.

Erste praxistaugliche Verfahren wurden entwickelt.

Louis Jacques Mandé Daguerre gelang es 1837 eine belichtete, mit Silberiodid beschichtete Silberplatte in Quecksilberdämpfen zu entwickeln und anschließend in warmer Kochsalzlösung zu fixieren. Dieses Verfahren wurde als Daguerreotypie bekannt und  am 19. August 1839 der Pariser Akademie der Wissenschaften und damit der Öffentlichkeitvorgestellt. Die Belichtungszeit dauerte nur noch einem Bruchteil einer Stunde, schuf aber lediglich ein Unikat. Anfang 1840 konnte die Belichtungszeit ganz erheblich von 15 Minuten unter günstigen Lichtverhältnissen sogar auf 45 Sekunden gesenkt werden. Dies  konnte erst geschehen nach dem die  Wiener Firma Voigtländer das erste analytisch berechnete Objektiv, das sogenannte Petzvalobjektiv, vorstellte.

Mit lichtempfindlichem Papier arbeitete auch William Henry Fox Talbot an einem fotografischen Verfahren seit 1834, er bezeichnete es als photogenische Zeichnung. Auch dieses Verfahren benötigte eine sehr lange Belichtungszeit, jedoch konnte dieses Papiernegativ beliebig oft reproduziert werden.

Die Industrialisierung der Fotografie beginnt.

Die Industrialisierung begann um 1888 mit der ersten in großen Maßstab industriell gefertigten Rollfilmkamera, der Kodak Nr. 1. Dieser Apparat war klein, leicht, und kostete damals rund 25 Dollar, fotografiert wurde auf dem papierbasierten Stripping Film. Später nutzte man dan den zelluloidbasierten American Film mit jeweils hundert runden Bildern.

Die ersten Handkameras waren preiswerter und vor allem handlicher als die lange zuvor eingesetzten klobigen Klapp-, Falt- und Balgenkameras. Die Durchsetzung des Rollfilms am Markt und der Entwicklungsdienst sind die wohl wichtigsten Erfindungen die im Zusammenhang mit Eastman in die Fotografie einbracht wurden.

Der Fotograf brauchte nur zu fotografieren und die Kamera mit dem Film an den Dienstleister senden, ganz getreu nach dem Motto „You press the button, we do the rest“. Man erhielt nach gewisser Zeit seine entwickelten Papierabzüge mit samt der Kamera und neuen eingelegten Film zurückgesandt.

In Deutschland konnte man ab 1890 die Kodak Nr. 1 (120 Mark) erwerben. Oder man kaufte für diesen Preis gleich eine Plattenkamera (60 Mark) und ein einfach ausgestattetes, aber komplettes heimisches Fotolabor (60 Mark). Damals konnte man 100 Trockenplatten für etwa 5 Mark kaufen. Dies war eine gute Zeit für Hobbyfotografen :) . Bereits 1881 wurde ebenfalls die so genannte Detektivkamera von Thomas Bolas konstruiert und zum Patent angemeldet.

Massenmarkt & Automatisierung der Fotografie.

Der Massenmarkt der Fotografie wurde mit der Kodak Nr. 1 von Eastman und dem vereinfachten Verarbeitungsfahren, erschlossen. Es waren folgende Meilensteine die, die Fotografie zum Massenmarkt machten:

  • Erfindung des Stripping Film auf Papierbasis (1884)
  • Ersetzen des Papiers durch Zelluloid als Trägermaterial ab 1889
  • Einkapselung des Rollfilms (1891)
  • Ab 1900 stellte die deutsche Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation (kurz AGFA) Rollfilme für die Tageslichtwechslung her.
  • Thomas Alva Edison führte ungefähr 1891 die Perforation von 35-mm-Film ein.

Bereits ab den 1930-er Jahren wurde vereinzelt eine Belichtungsmessung in die Kameras integriert. Hiermit wurde der externe Handbelichtungsmesser oder auch das Schätzen der Zeit-Blenden-Kombination überflüssig.

Die Exakta B war ab dem Jahr 1935 die erste Kamera mit eingebauter Blitzsynchronisation. Kodak brachte erst im Jahr 1938 in den USA mit der Super Kodak Six-20 die erste Kamera mit Belichtungsautomatik auf den Markt.

Ab den 1950-er Jahren gelangten dann auch elektrische Elemente in die Fotokameras. Nikon lieferte für das Modell Nikon SP den ersten serienmäßig ansetzbaren Elektromotor S-36 mit Batteriebetrieb.

Ab Mitte der 1960-er Jahre tauchten die ersten Kameras mit einer Belichtungsmessung durch das Objektiv  wie beispielsweise die Canon FX auf.

Die erste Spiegelreflex-Systemkamera mit Mehrfachbelichtungsautomatik und zahlreichenstellte Kamerafunktionen stellte, Minolta im Jahre 1978 vor.

Im Jahr 1977 präsentierte Konica mit der C35-AF die erste Kleinbild-Sucherkamera mit passivem Autofokus.

1985 landete Minolta einen Coup ersten Ranges, als mit der Minolta 7000 und 9000 die ersten Kleinbild-Spiegelreflexkameras mit Autofokus präsentiert werden konnten, Jahre bevor die Konkurrenz vergleichbare Systeme marktreif hatte

Canon konnte die ersten AF-Modelle erst 1987 präsentieren (Canon EOS 650 und EOS 620).

1988 folgte mit der Minolta Dynax 7000i die zweite Generation der AF-Kameras  mit „vorausberechnendem“ Autofokus und der Fähigkeit zur Bewegungserkennung.

Im Jahr 1990 entwickelte die Fa. Kodak mit der Kodak DCS  das erste voll-digitale Kamerasystem, bei dem die analoge Bildinformation vom CCD-Sensor sofort einem Analog-Digital-Wandler zugeführt, in digitaler Form gespeichert und zum Beispiel durch drehen, spiegeln, skalieren, verfremden usw. weiter verarbeitet werden konnte .

Im August des Jahres 2008 wurde die erste digitale Systemkamera mit Live-View, die Panasonic LUMIX DMC-G1 vorgestellt.

Die Farbfotografie

Als erste Farbfotografie gilt eine Abbildung eines Tartan-Bands, die James Clerk Maxwell 1861 vorführte. Bereits 1860 arbeitete Niépce de Saint-Victor an einem Verfahren, alle Farben auf einer einzigen lichtempfindlichen Schicht aufzuzeichnen (Heliochromie). Als Nachweis für die Theorie der additiven Farbmischung veröffentlichte der schottische Physiker James Clerk Maxwell im Jahr 1861  das erste Farbfoto als Nachweis welches auf der Young-Helmholtzschen Farbtheorie basiert. 1891 entwickelte Gabriel Lippmann eine andere Interferenzmethode und erhielt für diese Entdeckung 1908 den Nobelpreis. 1936 wurden von Agfa und Kodak die ersten Dreischichtenfilme auf den Markt gebracht. Auch heute funktionieren Farbfilme prinzipiell noch nach dieser Methode.


Die Analogfotografie

Der Begriff Analogfotografie tauchte erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf um sich abzugrenzen von dem neuen fotografischen Verfahren der Digitalfotografie. Die Analogfotografie erfährt zur Zeit vor allem im Bereich Schwarzweißfotografie eine Renaissance.

Die Digitalfotografie

Ab Mitte der 1980-er Jahre erschienen die ersten kommerziell erhältlichen Digitalkameras und ab 1991 gewann die Digitalfotografie zunehmend an Bedeutung durch die Vorstellung erster Profi-Kameras von Kodak und Nikon.

Die erste professionelle Kleinbild-Spiegelreflexkamera von Minolta folgte 1995 mit der Minolta RD-175 in 3-CCD-Technik und einer Auflösung von immerhin beachtenswerten 1,75 Megapixeln. In den folgenden Jahren wurde die Bildauflösung kontinuierlich gesteigert. Ab dem Jahr 2004 galten 5 Megapixel als Standard bei digitalen Fotoapparaten.

Die Digitalen Fotografie revolutionierte ebenfalls auch die Möglichkeiten in der Digitalen Kunst, durch die Technik der Fotomanipulation am Computer. Dateiformate wie JPEG und TIFF für die Speicherung der Bilddateien wurden entwickelt. Durch Kompressionsverfahren konnte die Bildgröße digitaler Bilder auch erheblich verkleinert werden, somit wurde das Einbinden von Bildern im Internet attraktiv.

Ab dem Jahr 2003 haben sich Digitalkameras auch in den privaten Haushalten durchgesetzt, in diesem Jahr wurden erstmals mehr Digitalkameras als analoge Apparate verkauft.

2008 setzten sich auch im Bereich der Spiegelreflexkameras digitale Geräte durch. Im Herbst 2008 wurde von Panasonic die erste Systemkamera für Heimanwender mit elektronischem Sucher sowie mit Wechselobjektiven, vorgestellt und in den Markt eingeführt.

Alle Informationen wurden bei Wikipedia recherchiert, weitere Informationen zur Geschichte der Fotografie erhält man auch hier.

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